Das Verhältnis von Zeit und Bildung hat sich in der Pandemie verschärft. Wo wir dabei stehen und was zu tun ist, diskutieren wir am 18. Januar beim Webinar.

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Außerdem der Artikel “Ach du liebe Zeit” von Frank Orthey und das Gespräch mit Karlheinz Geißler “Irgendwann ist genug” in der aktuellen Ausgabe des Magazins von erwachsenenbildung.at.

 

 

Zeit ist eine ausschlaggebende Kategorie von Erwachsenenbildung. Gerade in der von Covid19 ausgelösten Krise wird uns dies schmerzhaft bewusst. Für Bildung muss man individuell und gemeinsam Zeit haben und darüber verfügen können. Man muss sie sich einteilen, Verabredungen darüber treffen und zu einer gegebenen Zeit gegenwärtig sein können – das kann auch online sein. Der Rhythmus von Anfangen und Aufhören gehört ebenso dazu wie die Frage, ob denn genug davon da ist. Und wann es genug ist. So individuell das Zeitempfinden ist, so sehr brauchen wir auch ein gemeinsames Verständnis davon, um als Gesellschaft zu agieren oder Bildung zu organisieren. Tatsächlich kracht es in der Praxis, wenn einem persönlichen Pausenbedürfnis der Ruf nach permanenter Verfügbarkeit gegenübersteht.

Wenn Muße und Reflexion eine Voraussetzung von Lernen und Bildung sind – wie verträgt sich das mit Beschleunigung und zeitlicher Verdichtung?

 

Darüber diskutieren wir am 18. Januar 2021 ab 19.00 Uhr mit der Erwachsenenbildungsforscherin Elke Gruber (AT) und dem Autor von „Zeitzeichen – Ein ABC unserer Zeit”, dem Berater und Trainer Frank Michael Orthey (D). Wir wollen das Verhältnis von Zeit und Erwachsenenbildung am Stand der Dinge beleuchten, AkteurInnen der Erwachsenenbildung einen Anstoß zur Reflexion über dieses Verhältnis bieten und gemeinsam Orientierung in drängenden Fragen für das Bildungsmanagement suchen.

 

Elke Gruber wird dabei die neueste Ausgabe des „Magazin erwachsenenbildung.at” vorstellen, die einen breit gefächerten Hintergrund für den wEBtalk bildet (dazu mehr unter Worum es geht”). Der „Zeitarbeiter” Frank M. Orthey wird Thesen über den gesellschaftlichen Umgang mit der Corona-Pandemie aus einer Zeitperspektive formulieren und Impulse für Bildungsmanagement und Leitungsarbeit geben. Im zweiten Teil des wEBtalk ist Zeit und Raum, um Ihre Fragen einzubringen und die Diskussion aufzunehmen. Durch das Gespräch führt Wilfried Frei (CONEDU/erwachsenenbildung.at).

Worum es geht: Erwachsenenbildung – aus dem Takt gekommen?

Wenn wir auf das Coronajahr 2020 zurückblicken, werden viele von uns sagen: Da sind wir ganz schön aus dem Takt gekommen! Schulen und Betriebe wurden geschlossen, Arbeit und Lernen verlagerten sich ins Wohnumfeld. Bildungseinrichtungen rangen um den raschen Onlinegang und die Planbarkeit einer Bildung, die plötzlich raum-zeitlich unplanbar geworden schien. Das sind nur einige zeitbezogene Aspekte einer noch immer akuten Krise, in der äußere Zeitregime mit Hochgeschwindigkeit an Geltung verloren haben, und neue entwickelt werden mussten.

 

Die oft so erstrebte Entschleunigung wurde auch in der Erwachsenenbildung zur Qual. Die notwendige Beschleunigung – um auch im Krisenmodus ein Angebot zu haben – zur ultimativen Probe für die Belastbarkeit des Managements, die Flexibilität und Lernfreudigkeit der Bildungsfachleute und die Kapazitäten der IT-Infrastruktur. Wer den Begriff der Agilität vorher noch mit körperlicher Ertüchtigung verband weiß inzwischen, dass sie rasch zum „zeitgemäßen” Prinzip aufstieg, um unter ständig wechselnden Bedingungen handlungsfähig zu bleiben.

 

Wie passend also, dass die Herausgeberinnen des soeben erschienen „Magazin erwachsenenbildung.at” (Meb) kurz vor Beginn der Pandemie einen Aufruf gestartet hatten, Beiträge über Zeit und Erwachsenenbildung zu verfassen. Jetzt liegt die von Elke Gruber (Universität Graz) und Christine Zeuner (Universität Hamburg) verantwortete Ausgabe vor und vereint 15 empirische fundierte, erfahrungsgesättigte oder essayistische Beiträge über Zeit als Kategorie von Erwachsenenbildung. Sie zeigen – gerade unter der Lupe von Corona – komplexe und widersprüchliche Spannungsverhältnisse zwischen individueller Biografie und gesellschaftspolitischen Rahmenbedingungen, beschleunigten Lernanforderungen und reflexiver Bildung sowie verfügbarer Zeit und Endlichkeit.

 

Das Wichtigste in Kürze:

wEBtalk „Zeit in der Erwachsenenbildung – Erwachsenenbildung in der Zeit”

Montag, 18. Januar 2021, 19:00-20:00

Ab 18:45 ist der Log-in offen – den Link erhalten Sie nach Anmeldung.

 

Mit der Professorin für Erwachsenenbildung Elke Gruber (AT) und dem „Zeitarbeiter”, Berater, Trainer und Autor Frank Michael Orthey (D)

Thema: Wir wollen das Verhältnis von Zeit und Erwachsenenbildung am Stand der Dinge beleuchten, AkteurInnen der Erwachsenenbildung einen Anstoß zur Reflexion über dieses Verhältnis bieten und gemeinsam Orientierung in drängenden Fragen für das Bildungsmanagement suchen.

Zielgruppe: Dieser wEBtalk ist ein Angebot für Personen, die im weiteren Feld der Erwachsenenbildung tätig sind. Insbesondere richten wir uns mit diesem wEBtalk an Mitarbeitende in Bildungsmanagement und Programmplanung und alle, die an der Reflexion didaktischer Grundlagen Interesse haben.

Der wEBtalk wird aufgezeichnet und im Anschluss auf erwachsenenbildung.at und Youtube verfügbar sein.

 

Link zum Beitrag auf www.erwachsenenbildung.at

 

Foto: Pixabay Lizenz, Philip Wels, bearb. durch CONEDU/Schnepfleitner, https://pixabay.com