Aalen, 30.09.2013
(Text: Bea Wiese)

Sich mal Zeit nehmen für die Zeit.
Letzter Vortrag im Gesundheitsmonat von AOK und SchwäPo: Jonas Geißler ermuntert die Zuhörer zu Zeitkompetenz.

Nein, eine Checkliste für den optimalen Umgang mit der Zeit hatte er nicht. Wohl aber ein breites Arsenal von Wissen über Zeit, Rhythmus und Takt zu allen Zeiten. „Ticken wir noch richtig?“ war der Vortrag des Soziologen Jonas Geißler überschrieben. Es war die letzte Veranstaltung des „Gesundheitsmonats“ von SchwäPo und AOK, zu der SDZ-Marketingleiter Wolfgang Grandjean zahlreiche Besucher begrüßte.

Jonas Geißler holt breit aus, beginnt bei Platon, zu der Zeit, als die Erde noch als Scheibe galt, verweilt bei Galilei und der Erdkugel und landet schließlich in der Postmoderne, genauer gesagt, der Zeit der Erfindung des Internets. „Zeit“ war in der Vormoderne noch gar kein Begriff, der Rhythmus des Menschen wurde von der Natur gesteuert. Mit der Erfindung der Räderuhr, so Geißler,konnte der Mensch erstmals die Zeit selbst bestimmen. Mit weitreichenden Folgen: „Die Natur ist seitdem raus aus der Zeit, seitdem verrechnen wir Zeit.“ Was seither zähle, sei nicht mehr Rhythmus, sondern Minuten- und Stundentakt. Die Zeit wurde Herrschafts- und Machtinstrument. In der Moderne be- kam die Zeit ihren Preis, Beschleunigung allenthalben, Zeit wurde zu Geld.

Breiten Raum räumt Geißler der Postmoderne ein, speziell der Zeit seit der Erfindung von Internet und Mobiltelefon. Wenn sich die Zeit nicht mehr beschleunigen Geißler, werde verdichtet: Immer mehr reinpacken in den Tag, immer mehr Dinge gleichzeitig erledigen, rund um die Uhr erreichbar sein. Anschaulich und unterhaltsam wird sein breiter Exkurs immer wieder durch Fotos, Zeichnungen und Cartoons, Werbeplakate, und sogar einen Videoclip.

Nach rund 40 Minuten ist er bei seinem Spezialthema angelegt: Der Umgang mit der Zeit heutzutage. 

Link zum Artikel auf der Schwäpo-Website